CHANGEANT – Ausstellung der Sammlung Haupt beim Verband Deutscher Bürgschaftsbanken

Nach längerer, pandemiebedingter Unterbrechung wird zum bevorstehenden Gallery-Weekend eine neue, von Susanne Obert kuratierte Ausstellung der Sammlung Haupt in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Bürgschaftsbanken eröffnet.

Mitte der 1990er-Jahre wurde der Grundstein für den Aufbau der zeitgenössischen Kunstsammlung zum Thema Geld gelegt, die heute mehr als 300 Werke umfasst.
Die in der Sammlung Haupt vertretenen Werke setzen sich mit Geld als individuellem, sozialem und gesellschaftlichem Phänomen auseinander.

Geld bestimmt das Leben und Handeln der westlichen kapitalistischen Welt. Es bildet die Existenzgrundlage, dient der Identitätsstiftung und spiegelt gesellschaftliche Wertesysteme und politische Verhältnisse unserer Gegenwart wider und verweist somit auf die in einer Gesellschaft als bedeutsam erachteten Überzeugungen.

Die für die Ausstellung CHANGEANT ausgewählten Werke stellen Fragen zu den Auswirkungen des verschwenderischen Umgangs mit Ressourcen, Geld und Werten, die einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung und einem an Gewinnmaximierung ausgerichteten Finanzsystem innewohnen.

Im Zentrum steht das textile Installationsobjekt CHANGEANT der Wiener Künstlerin Nina Kellner. Die Summe der gewalzten 1, 2 und 5 Centstücke aus denen das schillernde Kleid gefertigt ist, ergibt das Äquivalent des Monatslohns einer Näherin in Bangladesch, ca. 60 – 70 Euro.
Aufgrund seines Gewichtes von etwa 3,5 kg entspricht dieses Kleid keiner erwünschten Eigenschaft eines Kleidungsstückes, sondern konfrontiert mit Gegenteilen. Es ist kalt, hart, unbequem, gefährlich aufgrund scharfer Kanten, passt sich nicht dem Körper an und ist somit schwer zu (er)tragen. Dadurch schafft es ein Bewusstsein für die Tragweite der industriellen Produktionsweisen verschiedener Textilhersteller im Umgang mit den Menschen.

Performance der Künstlerin zur Vernissage am 18.9.2021

Dank an Nina Kellner und Erik Henschel

Enquiry